Sonntag, 28. Februar 2016

...die Stille kurz vor dem Aufbruch

...ich hab immer gedacht, wenn ich diese Stadt mal verlasse wird es laut und ich gehe mit einem riesigen "PENG".
Heute ist der vorletzte Abend in Berlin. Fast alle Sachen sind gepackt. Die Dinge die noch herum liegen, lassen sich in keine Kiste einordnen und ich habe beschlossen, sie so lange anzuschauen, bis sie einen Sinn ergeben. Wenn nicht, nehme ich eine Kiste, lege sie hinein und verbuddle sie im Hinterhof. Vielleicht komme<3 ich eines Tages wieder und suche nach ihr. Das stelle ich mir vor.
Meine Wohnung ist eine Sommerwohnung.
Es war toll in ihr zu leben. Vor dem Fenster Linden. Sehr hell. Sobald es warm wird, könnte man meinen das Meer ist nicht weit. Schwalben sausen in der Dämmerung vorbei, wenn es dunkel wird kommen die Fledermäuse. Tage so lang und auf der Straße Lärm wie im Süden. Kino im Park. Füße im Kanal. Die Katzen wandern auf dem Balkon zur Nachbarin hinüber.Manchmal schläft die Katze auf dem Fell ihres Schaukelstuhls. Der Kater dreht jeden Morgen seine Runde durch die Wohnung nebenan, erst dann kommt er zum Frühstück.
Im Ficus der Nachbarin nistet ein Meisenpaar. Das zweite Jahr in Folge. Die Türen immer offen.
Jetzt ist es ist still in der Wohnung, manchmal knistert es zwischen den Kartons und Tüten. Ich schau auf meine Liste, ob ich an alles gedacht habe. Kein "PENG", nur diese ganz besondere Stille, kurz bevor man aufbricht.


https://youtu.be/puOoZB_uqY4